Geschichte der Billette in der Schweiz


Thomas Edmonson, Bahnhofvorstand in England erfand das Format 30.5 x 57mm aus Karton welches die Aufbewahrung und Abrechnung der Billette vereinfachte. Bald setzte sich das Format in ganz Europa durch, so auch in der Schweiz.
Die Billette wurden vorgedruckt, nummeriert und an die Bahnhöfe ausgeliefert. In der Regel Grün für die 1.Klasse und braun für die 2.Klasse. Auch diverse Farbvarienten für Sondertarife, zB T612 für Einheimische kamen hinzu. Nicht vorrätige Destinationen wurden per Hand auf einen PP Billett ausgegeben. Billette zum halben Preis wurden diagonal zerschnitten.
Später wurden diese vor Ort mit einem Billettdrucker (in der Schweiz Pautze Apparat) ausgedruckt. 2007/2008 wurden die Kartonbillette abgeschafft. Lediglich Privatbahnen sowie Touristische Bahnen gaben noch einige Zeit Kartonbillette aus.

Internationale Billette

Übrige Schweizer Billette - Post/Schiff/Bergbahnen

Abo und MFK Hüllen

Auch gab es unzählige Spezialbillette im Edmonsonschen Format - Klassenwechsel, Verlängerungen, Zuschläge, Transfer an Messen, Sonderfahrten usw.

Bei der Rhätischen Bahn stand eine der letzten Billettdruckmaschine. Diese steht heute in Bergün im Bahnmuseum

Im Erlebnisbahnhof Brittnau - Wikon ist heute noch ein Pautze in Betrieb.

Retro - Als Kondukteure noch Billette einsammelten und die Verkehrskontrolle St.Gallen noch existierte

Mitte der 1980er Jahre verschwanden langsam die Kartonbillette und die Billette kamen aus dem Drucker. Zunächst ohne rote Bergkette. Auch wurden auf kleinen Bahnhöfen oder Haltestellen einfache Automaten aufgestellt (zum Teil wie auf Parkplätzen) mit einem sehr beschränkten Angebot und mit verschiedenen Papieren. Gleiczeitig hielt auf den Rückseiten Werbung Einzug.

Für Pendler gab und gibt es natürlich auch diverse Abos. Vor allem das Generalabo ist in der Schweiz sehr verbreitet und beliebt. Schliesst es doch neben Bahn auch Bus, Tram, Postauto und Schiff (mit sehr wenigen Ausnahmen) ein. Ab den 1990er Jahren begann das Plastikzeitalter. Unzählige Varianten mit verschiedenen Zusatzleistungen und Decoren kamen hinzu.

Die Zahl der Reisenden und die Zugdichte stieg stetig. Jeden Regionalzug mit ausreichend Kontrollpersonal (Kondukteure) zu besetzen war nicht mehr möglich. Zuerst auf der Linie Zürich - Meilen - Rapperswil wurden sogenannte Sichtwagen eingeführt in denen der Reisende sein Billett selber vor Fahrtantritt entwerten musste. Die Entwerter hackten dem Fahrausweis oben links eine Ecke ab. Später kamen dann die Mehrfahrtenkarten und das endgültige aus der Kondukteure auf den Regionalzügen.

Spezielle Fahrausweise im MFK Format

Billette des Zugpersonals
Anfänglich als noch alle Bahnhöfe/Stationen bedient waren kam dem Verkauf auf dem Zug wenig Bedeutung zu. Lediglich einmal einen Klassenwechsel oder eine Weiterreise wurden auf dem Zug verkauft. Immer mehr verlagerte sich der Verkauf aber auch auf den Zug. Streckenbezogene Billettblöcke für schnellen Verkauf und vorgedruckte Taxmarken mit Destinationen beschleunigten den Verkauf (zB Flughafen). Mitte der 1990er Jahre hielt mit den ersten ZPG auch das elektronische Zeitalter Einzug auf den Zug. Mit den ZPG`s konnten noch bedeutend mehr "Geschäfte" elektronisch erledigt werden, bis hin zum digitalen Lastzettel.

Um auch den jungen Kunden eine Freude zu bereiten wurden auch Kinderbillette ausgegeben. Vielfach wurde vom Kondukteur auch den Kindern die Zange in die Hand gedrückt um diese selber zu lochen. Mit Einführung der MFK gab es dann auch Kinderbillette zum selber entwerten.

In vielen Bahnhöfen gab es früher Waagen wo man sein Gewicht kontrollieren konnte. Diese Wurden dann in Edmononschen Billetten mit Bahnmotiven aufgedruckt.

Alle Abbildungen aus meiner privaten Billettsammlung. Wenn irgendwo privat noch welche herumliegen bin ich gerne Abnehmer

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